: Ausgefallene Ideen
Am ersten Schultag war vielen Kinder Hitzefrei vergönnt. Nazis ließen sich nicht blicken. CDU will Geld umschichten
Berlin schmort in der Hitze. Und im ganzen Land brutzelt die Debatte um die Rechtschreibreform. Wahrlich kein schöner Tag, um das Schuljahr 2004/2005 zu beginnen. Umso angenehmer für die insgesamt 321.400 Kids, dass sie die Lehranstalten am ersten Tag meist schon wieder nach der vierten Stunde verlassen durften. Denn viele Schulen gewährten Hitzefrei. Wie viele Bildungseinrichtungen ihren Unterricht früher beendeten, konnte eine Sprecherin der Senatsschulverwaltung bei der Hitze allerdings auch nicht sagen. Sie fügte hinzu, dass auch an den kommenden Tagen jede Schule individuell entscheidet, ob sie einzelne Stunden um 15 Minuten kürzt oder die letzten Stunden komplett ausfallen lässt.
Vorerst ausgefallen ist auch die befürchtete Bildungsoffensive von Neonazis an Berliner Schulen. Nach Erkenntnissen der Polizei sind keine rechtsextremistischen CDs auf den Schulhöfen verteilt worden. Bisher habe es keine Hinweise von Lehrern oder Schulleitern über entsprechende Aktionen gegeben, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Auch Polizisten, die das Umfeld von Schulen in diesen Tagen besonders im Blick haben, hätten keine verdächtigen Beobachtungen gemacht. „Wir sind jedoch weiter auf der Hut“, sagte der Sprecher. Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes plant die rechte Szene unter der Bezeichnung „Projekt Schulhof“, bundesweit kostenlose Musik-CDs mit rechten Texten zu verteilen (taz berichtete).
Eine ausgefallenen Idee präsentierte dafür die CDU zum Schulbeginn. Sie fordert, die Mittel für das Quartiersmanagement nur für Schulen auszugeben. 30 Millionen Euro würden jährlich bereit gestellt, kritisierte CDU-Stadtentwicklungsexperte Ralf Reppert. Die Resultate seien aber „mehr als dürftig“. Daher sollte das Geld in Schulen und Kitas sozial schwacher Gebiete investiert werden. DDP, EPD, TAZ