grüne in klausur

Fischer trifft Anhang

Offiziell wird Joschka Fischers Selbstkür zum Spitzenkandidaten 2006 keine Rolle spielen, doch hinter den verschlossenen Türen der grünen Fraktionsklausur dürfte es das Thema Nummer eins sein. Gestern kamen die Bundestagsabgeordneten erstmals nach der Sommerpause zusammen, der bayerischen Landtagswahl wegen im idyllischen Örtchen Miesbach. Bis Freitag dauert die Klausur, und aktuelle Unmutsthemen gibt es genug. Dem Außenminister bietet sich damit eine Woche nach seinem Rückzug aus dem EU-Kandidatenrennen die Gelegenheit, sein angeblich wiedererwachtes Interesse an der Innenpolitik zu demonstrieren. Offizielles Thema sind nicht die umstrittenen Sozialreformen, sondern „Innovationen für die Zukunft“, etwa erneuerbare Energien. Man wolle „auch mal über den Tag hinaus denken“, so Fraktionschefin Krista Sager. Mal sehen, ob es gelingt. Einigen Grünen gehen die Sozialreformen nicht weit genug, andere halten sie für unsozial. Dazu kommt der Frust ambitionierter Grüner wie Fritz Kuhn, die ihre Aufstiegschancen durch Fischers Bleiben schwinden sehen. LKW