was bisher geschah
: deutsch aus 800 jahren

Under der linden an der heide, / dâ unser zweier bette was, / dâ mugt ir vinden / schône beide gebrochen bluomen / unde gras. / vor dem walde in einem tal- / tandaradei! / schöne sanc die nachtigal. (Under der linden, geschrieben von Walter von der Vogelweide, 1170–1230)

Dan goth geburt alleyn zu richten, Wylle Christus sagt: Ir solt nit richten, das yr nith gerichtet werden. (Martin Luther, geschrieben 1519)

Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch / Das ist: Die Beschreibung deß Lebens eines seltzamen Vaganten / genant Melchior Sternfels von Fuchshaim / wo und welcher gestalt Er nemlich in diese Welt kommen / was er darinn gesehen / gelernet / erfahren und außgestanden / auch warumb er solche wieder freywillig quittirt. Überauß lustig / und männiglich nutzlich zu lesen. (Hans Jakob Cristoph von Grimmelshausen, Der Abentheuerliche Simplicissimus (1668))

Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medicin, Und leider auch Theologie! Durchaus studirt, mit heißem Bemühn. Da steh’ ich nun, ich armer Thor! Und bin so klug als wie zuvor; Heiße Magister, heiße Doctor gar, Und ziehe schon an die zehen Jahr, Herauf, herab und quer und krumm, Meine Schüler an der Nase herum ---

Und sehe, daß wir nichts wissen können! Das will mir schier das Herz verbrennen. (Johann Wolfgang von Goethe, Faust, der tragödie erster teil, veröffentlicht 1808)

RECHTSCHREIBUNG, f. kunstausdruck für griech.-latein. orthographia, im 16. jahrh. wenn nicht schon gebildet, doch vorbereitet (welchs sonst die Latiner und Krichen, orthographiam, wir aber, recht buchstäbig deutsch schreiben, nennen wollen. JOH. FRANGK orthographia 1531 75b), im 17. jh. durch SCHOTTEL verbreitet: die wortforschung nun erfordert erstlich (…) eine erforschung der letteren oder buchstaben, wie nemlich dieselbige, so wol einzel, als in wörtern, zusammengesetzt, recht nach gründlicher eigenschaft der teutschen sprache zu schreiben: und solches anfangsstück der wortforschung wird genennet die rechtschreibung (orthographia). 181; seither geblieben: es gibt eine wahre und eine förmliche orthographie. der eine hat eine falsche rechtschreibung und der andere eine rechte falschschreibung. LICHTENBERG 1, 327. (Deutsches Wörterbuch von Jakob und Wilhelm Grimm, 1854)

„an die bundesregierung: sie werden dafür sorgen, dass alle öffentlichen fandungsmaßnahmen unterbleiben oder wir erschiessen schleyer sofort, ohne dass es zu verhandlungen über seine freilassung kommt. raf.“ (Erklärung der raf vom september 1977)

zusammenstellung: floh