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Archiv-Artikel

US-armee: großangriff auf Nadschaf

Militär leitet offensive gegen Al-Sadr-milizen ein. Mindestens 25 tote bei anhaltender gewalt im Irak. Zwei jordanier innerhalb von 24 stunden entführt

BAGDAD dpa/afp ■ Das US-militär hat gestern nach eigenen aussagen letzte vorkehrungen für eine offensive in der irakischen pilgerstadt Nadschaf gegen die schiitischen milizen des radikalen predigers Muktada al-Sadr eingeleitet. Irakische und amerikanische truppen bereiteten sich darauf vor, „diesen kampf, den Muktadas milizen begonnen haben, zu beenden“, sagte der kommandeur der US-marineinfanteristen in Nadschaf, oberst Anthony Haslam. Al-Sadrs milizen hielten sich weiter in der Imam-Ali-moschee und deren umgebung verschanzt. Al-Sadr rief seine anhänger in Nadschaf zum weiteren kampf gegen die multinationalen truppen auf. Unterdessen sind bei anhaltenden gewaltsamen auseinandersetzungen im Irak gestern mindestens 25 menschen getötet worden. Bei britischen luftangriffen auf stellungen von aufständischen in Amara wurden laut ärzten 20 menschen getötet und 50 weitere verletzt. Vier iraker starben nach regierungsangaben bei der explosion einer bombe nordöstlich von Bagdad. Zudem kam ein anführer der gemäßigten schiitenorganisation Sciri durch einen anschlag südlich der hauptstadt ums leben.

Bei dem bombenanschlag in Chan Beni Saad 25 kilometer nördlich von Bagdad wurden weitere zehn menschen verletzt, wie das irakische gesundheitsministerium mitteilte. Die bombe wurde demnach auf einem marktplatz gezündet.

Das jordanische außenministerium teilte in Amman mit, innerhalb von 24 stunden sei bereits der zweite jordanier im Irak entführt worden. Nähere angaben zur identität des entführten oder den umständen der entführung wurden nicht gemacht. Derweil sagte Irans präsident Mohammed Chatami, der am 4. august im Irak entführte iranische diplomat Dschahani sei am leben. Demnach wurde aber noch kein kontakt zu den kidnappern hergestellt.