: Tief bei Asylanträgen
So wenig Asylbewerber wie zuletzt im August 1987bei gleichbleibend niedriger Anerkennungsquote
BERLIN dpa ■ Die Zahl der Asylbewerber ist im August auf einen historischen Tiefstand gesunken. Nur noch 3.548 Flüchtlinge beantragten Asyl, teilte das Bundesinnenministerium gestern in Berlin mit. Das war die niedrigste Monatszahl seit April 1987. Im Vergleich zum Vormonat wurden im August 21,6 Prozent weniger Anträge gestellt, im Vergleich zum August 2002 sogar 38,6 Prozent weniger. In den bisherigen acht Monaten des Jahres gab es im Durchschnitt 27,8 Prozent weniger Asylanträge als im Vorjahreszeitraum.
Unverändert niedrig ist die Zahl derer, deren Asylanträge bewilligt werden. Das Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge hielt im August lediglich 80 von 6.500 zur Entscheidung anstehende Anträge für berechtigt. Das waren nur 1,2 Prozent. Abschiebeschutz erhielten 89 Menschen. Bei weiteren 104 Personen stellte das Bundesamt Abschiebungshindernisse fest. Nach dem Ausländergesetz dürfen auch abgelehnte Asylbewerber nicht abgeschoben werden, wenn ihnen in ihrem Heimatland Gefahr für Leib und Leben droht. Mit 4.429 oder 68,1 Prozent wurde die Mehrzahl der Anträge komplett abgelehnt. Ein knappes Drittel erledigte sich auf sonstige Weise wie beispielsweise Rücknahme der Anträge oder Weiterwanderung.
Auch für die bisherigen acht Monate weist die Statistik mit durchschnittlich nur 1,7 Prozent eine extrem niedrige Anerkennungsquote aus. Ende August lagen dem Bundesamt noch 26.970 Anträge zur Entscheidung vor. Ferner muss noch über 7.866 Asylfolgeanträge entschieden werden.
Bei den Herkunftsländern der Asylbewerber liegen seit Jahresbeginn die Türkei (4.312 Anträge) und der Irak (3.301) gefolgt von Serbien und Montenegro (3.247) an der Spitze. Neu unter den zehn häufigsten Herkunftsstaaten waren im August Georgien und Aserbaidschan.