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Archiv-Artikel

Müsliriegel für Musik

Steg stellt Plan für Gründerzentrum neben der alten Rinderschlachthalle vor. Kritik vom Sanierungsbeirat

Von knö

Die Steg hat gestern den Plan für ein Musik-Gründerzentrum auf dem Rasen zwischen der Alten Rinderschlachthalle an der Feldstraße und dem Karolinenviertel vorgestellt. Er sieht einen langen Gebäuderiegel über die gesamte Länge der Rinderschlachthalle vor, der an zwei Stellen unterbrochen ist: durch ein gläsernes Treppenhaus und eine Bresche, durch die der Weg vom Karo- ins Schanzenviertel führen wird.

Das Gründerzentrum soll im Erdgeschoss vier Tonstudios und dazu Läden bieten, im Keller 98 Parkplätze. In den Büros der beiden Obergeschosse sollen sich nach den Vorstellungen des Sanierungsträgers Steg Labels, Agenturen und Grafiker einnisten. Kaltmieten von fünf bis sechs Euro pro Quadratmeter sollen ihnen den Start in die Selbständigkeit erleichtern.

„Es hat in jüngster Zeit einen dramatischen Schwund an günstigen Räumen in Hinterhöfen und ehemaligen Fabriketagen gegeben“, sagte Steg-Geschäftsführer Hans-Joachim Rösner. Diese seien aber der Humus für junge Unternehmen der Branche. Zwei von bis zu 4,5 Millionen Euro Baukosten bezahlt die Wirtschaftsbehörde mit Hilfe des EU-Programms Efre.

Der Aussage von Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD), die Kritiker des Projekts seien eingebunden worden, widersprach Ronald Hirte aus dem Sanierungsbeirat Karoviertel: Dessen Mehrheit habe sich mehrmals gegen das Vorhaben ausgesprochen, weil es dem Quartier an Freiflächen gebreche.

„Insgesamt ist das von der Planungskultur her kein Ruhmesblatt für die Steg“, kritisierte Claudius Lieven von der GAL Mitte. Die GAL habe dem Musikzentrum zwar schweren Herzens zugestimmt. Der jetzt gekürte Entwurf des Architekturbüros Dalpiaz-Giannetti zementiere jedoch die Trennung zum Karoviertel. knö