: Todestanz
Unbefangen erzählt „Jump“ von jenseitigen Welten
Das letzte Stündlein hat geschlagen. Knarrend öffnet sich das Tor, und fünf Gestalten werden auf die Bühne getragen. Eine fette Beute für den Tod, der sie tanzend empfängt. Doch nun zum Geschäft: Der Meister setzt sich an seinen Schreibtisch und holt die Akten hervor. Zeit, Bilanz zu ziehen.
Mit theatralischen und filmischen Elementen sowie einem spritzigen Wechsel aus Tanz-Soli, Kontakten und Gruppenchoreografien glänzt die Jugendtanzcompagnie Jump mit ihrer dritten herausragenden Produktion „Zwischen.Welten“. Bis zur letzten Minute spannend erzählt das Stück von der Allgegenwart des Todes und führt dabei mitten in das Leben von fünf Mädchen verschiedener Epochen. Sarah, ein jüdisches Mädchen, liebte ihren Stern, hielt ihn für eine besondere Auszeichnung. Rosa, immer schön und lächelnd, hätte gerne Berge von Pommes verschlungen. Clarissa hatte eine Tochter, Kay war taubstumm und Katharina Analphabetin. Jede einzelne blüht mit ihrer einzigartigen Weise, sich durch das Leben zu bewegen, ein letztes Mal auf. Die Fünf begegnen sich tastend, neugierig bis sie sich im Geflecht ihrer Haare verknäulen.
Bevor die blutjunge Gruppe mit dem Entwickeln von Figuren und Choreografien begann, hat sie sich in Gesprächen über Tod und Sterben dem Thema genähert. Die „Mutter von Jump“, Inga Becker, trägt nicht nur die künstlerische Leitung, sondern auch pädagogische Verantwortung. „Zwischen.Welten“ wirft die existenziellsten aller Menschheitsfragen auf. Das Schöne daran ist, dass dies mit tänzerischer Leichtigkeit, poetischen Bildern und Humor geschieht. Esther Brandau
Restkarten gibt es noch für die Aufführung am Sonntag, 14. September21 Uhr im Lagerhaus