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Archiv-Artikel

Das Geld lieber verjubeln

betr.: „Arbeitslose: Vorsorge futsch“, taz vom 3. 9. 03

Das Urteil verblüfft. Weniger deswegen, weil es verwegen unsozial ist. Nein es ist auch im neoliberalen Sinn unökonomisch, droht es doch den privaten Lebensversicherern vollends den Garaus zu machen. Denn welcher Versicherte, der auch nur noch halbwegs bei Sinnen ist, wird nicht umgehend kündigen – sollte das Urteil in der nächsten Instanz bestätigt werden – und das Geld lieber verjubeln? WERNER EHRLE, Heidelberg

Auf allen Kanälen wird betont, wie wichtig eine private Altersvorsorge ist. Doch wer schon lange Zeit entsprechend handelte, muss nun feststellen, dass er das Geld in Zukunft lieber gleich für schnelle Autos und tolle Reisen verprassen sollte. Dann hat man nämlich noch was von seinem Ersparten. Bei Jobverlust sagt nämlich Vater Staat: Pech gehabt, zurück auf „Los“. Oder man schafft auch kleine Sparbeträge besser ins Ausland, oder lagert es sicher unter der heimischen Matratze. Eine Kultur der Eigenvorsorge wird so nicht geschaffen. Eine Änderung ist gerade in der jetzigen Situation dringend erforderlich. STEPHAN SCHNEIDER, Berlin

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