: Bahn müht sich
Halbjahresbilanz vorgelegt: Fernverkehr weiter mit Verlust, Güterverkehr steigt. Metropolitan eingestellt
BERLIN dpa/ap ■ Die Bahn hat ihren Verlust im ersten Halbjahr trotz hartnäckiger Schwierigkeiten im Fernverkehr weiter verringert. Das Minus beim Betriebsergebnis nach Zinsen schrumpfte auf 62 Millionen Euro nach minus 143 Millionen Euro ein Jahr zuvor, wie der Konzern am Montag in Berlin mitteilte. Während die Regionalzüge stark zulegten, blieben ICE und Intercity noch mit 214 Millionen Euro im Minus (Vorjahr: minus 263 Mio. Euro). Die Fernverkehrssparte solle bis 2005/2006 schrittweise die schwarzen Zahlen erreichen, hieß es. Der Vorstand bekräftigte, 2004 insgesamt ein positives Ergebnis einfahren zu wollen.
Der Anstieg der Energiekosten durch die hohen Ölpreise gefährdet auch die Tarife der Bahn. Vorstandschef Hartmut Mehdorn erklärte gestern, er wolle zwar „heute keine neue Preiserhöhung ankündigen“. Aber die überproportionale Entwicklung der Energiepreise „macht auch bei uns neues Nachdenken notwendig“. Wenn das so ungebremst weitergehe, „müssen wir uns schon etwas überlegen“.
Der zwischen Hamburg und Köln verkehrende „Metropolitan“ steht derweil vor dem Aus. Die mit besonderem Komfort ausgestatteten Züge könnten mangels Nachfrage nicht wirtschaftlich weiterbetrieben werden, sagte Mehdorn.
Vom Rückgang der Fahrgäste nach der Einführung des neuen Preissystems erholt sich der Konzern nur langsam: Die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr stieg um 0,1 Prozent auf 33,9 Milliarden Personenkilometer; im Güterverkehr steigerte sich die Bahn um sieben Prozent auf 41,6 Milliarden Tonnenkilometer.