was bisher geschah

Der Kameramann

Miguel García Núñez, 52, ist das siebte von neun Kindern eines Lokomotivführers. Bereits mit 17 trat er der Sozialistischen Partei Salvador Allendes bei, lebte in den Campamentos, den Armensiedlungen aus Wellblechhütten in den Vororten der Hauptstadt, und wurde Funktionär der sozialistischen Schüler- und Studentenbewegung.

Vor 30 Jahren, bei seiner Ankunft am Münchner Flughafen, wurde Núñez vom damaligen SPD-Oberbürgermeister Georg Kronawitter offiziell willkommen geheißen. Der Freistaat Bayern hatte es abgelehnt, ihm Asyl zu gewähren. 1984 begann er ein Volontariat als Kameramann beim Österreichischen Rundfunk und filmt heute für Münchner TV-Sender. Er ist Mitbegründer der Musikkneipe „La Peseta Loca“ und gehört der „Comisión 30 años“ an, die anlässlich des 30. Jahrestages des Pinochet-Putsches ein Kulturfest in München organisiert. TAZ