Neue Platten
: Den Ärger kennen alle: „The Trouble With Being Born“ von Post Holocaust Pop

Post Holocaust Pop: „The Trouble With Being Born“ KOOK Das Trio spielt am Samstag um 20 Uhr im Grünen Salon

Ist nun schon ein wenig älter und doch neu genug, die CD von Post Holocaust Pop, die am Samstag im Grünen Salon live beworben wird. Sie trägt den schönen Titel „The Trouble With Being Born“ und wagt sich sich zwischen Existenzialismus und dem Sägemehl der Zirkusarena forsch auf gefährliches Terrain. Hier geht es tatsächlich um den Kabarettsong, der ganz old-school keine Lachnummer sein soll, hier wirbt man ums Couplet, das nicht ins Geschmäcklerische driftet. Ein Feld also, in das man Brecht/Weill als Markierungspfosten in den Boden rammt. Um daran mal die Stimmungen festzumachen, von denen das Trio erzählen will, nicht unbedingt die Musik. Denn hier tanzt der Charleston auf aktuellem Dancefloor, der Blues wird zu Chansons geknautscht. Kunstliedpop. Schon mit dem elegant abgespreizten kleinen Finger, auch mit den Scherzen. Aber ohne dieses eklige Augenzwinkern und damit mit einem Anstand und voll Würde, wie das sonst nur so Songwriter wie Peter Blegvad hinbekommen. Auf der zweiten Hälfte der CD gibt es noch eine Art Kunst-HipHop, weniger Rap und mehr Sprechgospel. Wäre für die Aufmerksamkeitsspanne vielleicht besser gewesen, wenn das üppig bemessene Angebot gleich auf zwei Einheiten verteilt worden wäre. TM