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Archiv-Artikel

Glossar Klimapolitik

Die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre ist durch menschliche Aktivitäten in den letzten 150 Jahren um ein Drittel angestiegen (auf 370 ppm) – Eiskerne aus der Antarktis belegen, dass sie seit mindestens vierhunderttausend Jahren nicht annähernd so hoch war wie heute.

Kohlendioxid wirkt als Treibhausgas, indem es die von der Erdoberfläche kommende Wärmestrahlung absorbiert und teilweise wieder zurückstrahlt. Eine Erhöhung der CO2-Konzentration führt zu einer Erwärmung des Klimas. Dieser Effekt wurde erstmals im Jahr 1896 von Svante Arrhenius berechnet.

Die mittlere Temperatur auf der Erde hat sich im vorigen Jahrhundert um 0,6 bis 0,8 Grad erhöht. Dies ist sehr wahrscheinlich der rascheste und stärkste Temperaturanstieg des abgelaufenen Jahrtausends. Besonders steil zeigt die Fieberkurve des Planeten seit 1970 nach oben. Die global wärmsten Jahre seit Beginn der Messungen waren 1998, 2002 und 2001.

Schwankungen der Strahlungsleistung der Sonne haben in der Vergangenheit zu Klimaschwankungen um einige Zehntel Grad geführt. Für die aktuelle Erwärmung kann die Sonne aber nicht verantwortlich sein, da seit 1940 die Sonnenaktivität nicht zugenommen hat. Weitere Infos unter www.chemie-online.com/news_archiv.php?id=7059.

Bis vor zehntausend Jahren, während der letzten großen Eiszeit, reichten Gletscher vom heutigen Skandinavien bis in die Gegend, wo heute Berlin liegt. Die regelmäßig wiederkehrenden Eiszeiten werden durch Schwankungen in der Erdbahn um die Sonne hervorgerufen, die so genannten Milankovichzyklen. Mit der derzeitigen Erwärmung haben diese aber nichts zu tun – sie würden zu einer geringfügigen Abkühlung tendieren.

Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) erstellt alle fünf bis sieben Jahre Berichte zur Klimaentwicklung, an denen die meisten aktiven Klimaforscher mitarbeiten. Sie sind zu finden unter www.ipcc.ch.

Das Kiotoprotokoll ist ein internationales Klimaschutzabkommen, das bislang von 105 Staaten ratifiziert worden ist. Damit es in Kraft tritt, fehlt nur noch die Ratifizierung durch Russland. Die nächste Weltklimakonferenz findet vom 29. September bis 3. Oktober in Moskau statt.

Im US-Senat fand am 29. Juli fand eine Anhörung statt, zu der die Republikaner zwei Klimaskeptiker geladen hatten. Die Demokraten hielten mit dem renommierten Klimatologen Mike Mann dagegen. Die Statements der Teilnehmer der Anhörung finden sich unter epw.senate.gov/stm1_108.htm#07-29-03, eine Videoaufzeichnung unter www.epw.senate.gov/epw072903.ram.

Ist die Sonne am Klimawandel schuld? War es im Mittelalter schon mal wärmer als heute? Ist die Bedeutung von Wasserdampf als Treibhausgas unterschätzt worden? Auf einer Internetseite beim Umweltbundesamt antworten Klimaforscher auf die gängigen Argumente von Autoren, die eine Klimagefahr bestreiten: www.umweltbundesamt.de/klimaschutz/faq.htm.

Weitere Informationen, insbesondere zur Rolle der Meeresströmungen beim Klimawandel, findet man auf der Homepage des Autors: www.pik-potsdam.de/~stefan.