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Archiv-Artikel

Zeuge belastet al-Motassadeq schwer

Kommilitone zählt Marokkaner zum inneren Zirkel um den Todespiloten Atta

HAMBURG afp ■ Der als mutmaßlicher Terrorhelfer angeklagte Marokkaner Mounir al-Motassadeq gehörte nach Aussage eines Zeugen zum „engen Kreis“ um die Hamburger Attentäter vom 11. September 2001. Der Angeklagte habe in der Hierarchie des Zirkels an fünfter Stelle gestanden, sagte der 23-jährige Student Schahid N. gestern vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg.

Wie alle in der Gruppe habe al-Motassadeq radikale islamistische Positionen vertreten. In dem Kreis habe unter anderem Einigkeit bestanden, „dass Selbstmordattentate legitim sind“ und dass „die Juden in Amerika zu viel Macht hätten“. Über die Jahre sei der Dschihad, also der islamische heilige Krieg, als Gesprächsthema „immer mehr in den Mittelpunkt gerückt“, berichtete N., der bereits im ersten Prozess gegen Motassadeq und im Verfahren gegen dessen Landsmann Abdelghani Mzoudi als Zeuge über die Gruppe berichtet hatte. An konkrete Äußerungen des Angeklagten konnte sich N. aber nicht mehr erinnern. Er beschrieb den 30-jährigen Angeklagten als „sehr sympathisch, zurückhaltend und höflich“. Al-Motassadeq habe sich mit der Zeit radikalisiert, mehr über den Dschihad, Amerika und die Juden gesprochen und die islamischen Regeln strenger genommen.