: Mit der Klarinette
An der Neuköllner Oper schreibt man musikalische Liebesbriefe in den Himmel
Strukturalisten und Notenmathematiker, mal weggehört! Am eindrücklichsten aber bleiben bei der Musik doch die spezifischen Sounds in Erinnerung. Wie sich da zum Beispiel die Klarinette leicht macht zum Auftakt von Gershwins „Rhapsody in Blue“, sich immer höher in den Himmel schwingt. Vergisst man nie. Das ist überhaupt die Richtung, in die die Klarinette zielt. Weswegen die Klarinettisten mit ihrem Instrument gern dahin zeigen, wenn sie erst mal in Schwung gekommen sind. Das Instrument hochgerissen, zum Ort von vermuteter Seligkeit. Mit einer Klarinette kann man Liebesbriefe in den Himmel schreiben, meinte schon Mozart, der dann neben Gershwin natürlich und Werken von Saint-Saëns und Poulenc zu hören sein wird, heute Abend in der Neuköllner Oper, an der man bei der montäglichen Reihe „Auf Montage“ neben „The Story of Musical“ und den kommentierten Komponistenporträts eine weitere Programmreihe aufgelegt hat: Ganz im Zeichen der Instrumente soll sie stehen, vorneweg marschiert eben die Klarinette, Matthias Glander, erster Soloklarinettist der Staatskapelle Berlin, spielt sie. Begleitet wird er von Hans-Peter Kirchberg am Klavier. Eintritt frei.