: NEUE PANNE BEIM BUNDESPRESSEAMT
Hartz muss man nur besser erklären, meint der Kanzler. So einfach scheint das nicht zu sein: Ganzseitige Zeitungsanzeigen der Bundesregierung, die am kommenden Montag in vielen Tageszeitungen erscheinen sollten, fallen aus. „Betrifft: Hartz IV“ war der spröde Titel des Aufklärungstextes, der nun erst am Dienstag erscheinen wird. Was genau kurzfristig geändert werden musste, will das Bundespresseamt nicht sagen. Die Verschiebung habe „technische Gründe“, erklärte der Chef vom Dienst des Bundespresseamtes, Thomas Steinberg, der taz. Mit der Anzeige wolle das Bundespresseamt die Fragen aufgreifen, die die Woche bestimmen. In der Anzeige dieser Woche war das beispielsweise „Warum haben SPD, Grüne, CDU und CSU Hartz IV beschlossen?“ Steinberg sagte: „Der Termin war wegen der Aktualität nicht einzuhalten.“ Offen ließ er, welche Ereignisse der vergangenen Tage das Presseamt in Verzug brachten. Die Werbeagentur „Zum goldenen Hirschen“, die die Gestaltung übernimmt, wollte nicht Stellung nehmen. Mehr Kosten sollen durch das Aufschieben nicht entstanden sein, doch eines ist klar: Der Montag war als Erscheinungstag angesichts der Demonstrationen nicht zufällig gewählt. Die Anzeige, die in der vergangenen Woche im Tagesspiegel, in der Bild-Zeitung und einer Reihe ostdeutscher Regionalzeitungen erschien, kostete 1 Million Euro. Die für Dienstag avisierte Anzeige wird lediglich 200.000 Euro kosten, weil sie nur noch in den „wichtigsten ostdeutschen Zeitungen“ erscheinen soll. Stornokosten fallen angeblich nicht an. SAT