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Archiv-Artikel

Einblick (16)

Claes NordenhakeGalerist

taz: Seit wann und warum leben Sie in Berlin?Claes Nordenhake: Deutschland ist nach wie vor eines der wichtigsten und prächtigsten Kunstländer Europas. Nach vielen Jahren Galeriearbeit in Stockholm war es im Jahr 2000 dann so weit: es wurden die Koffer gepackt und der Hauptsitz der Galerie Nordenhake nach Berlin verlegt. Berlin beeindruckt nicht nur wegen seiner besonderen Geschichte, sondern bildet auch eine Stadt der ganz besonderen Art. Die geladene Atmosphäre, die Spannungen in der Luft, das Flair der Großstadt, das ständige Kommen und Gehen, das rasante Tempo der Veränderungen – das findet man in keiner anderen Stadt in Deutschland. Zudem ist Berlin kosmopolitisch und liegt im Herzen Europas – offen für Einflüsse aus allen Himmelsrichtungen. Bei aller Einzigartigkeit erinnert aber vieles an das New York Ende der 70er-Jahre, wie etwa die billigen Mieten und die Heerscharen von leer stehenden Räumlichkeiten für Künstler und Galerien.

Wie wichtig ist der Standort Berlin für Ihre Arbeit?

Berlin ist eine Stadt, die geistig sehr anregend und zum Leben fantastisch ist. Für meine Arbeit hier ist das natürlich nicht unwichtig. Unsere Sammler und Museumsverbindungen aus aller Welt kommen sehr gerne zu Besuch nach Berlin, vor al- lem aus den genannten Gründen.

Woran arbeiten Sie gerade?

Wir bereiten die nächste Ausstellung mit dem schwedischen Maler Håkan Rehnberg vor. Des weiteren stehen demnächst einige Kunstmessen an, auf die wir uns vorbereiten. Zum Beispiel ÑFrieze Art Fair in London.

Was wundert Sie in der Berliner Kunstlandschaft am meisten?

Berlin hat ein interessantes und spannendes Kunstklima zu bieten und ist in der jungen Kunstszene Europas die Metropole. Dadurch verwundert es mich sehr, dass diese Situation ausschließlich durch die Galerien und Künstler lebendig gehalten wird. Nicht nur fehlt es dieser Stadt an hier ansässigen Sammlern, sondern auch die Kunstinstitutionen beeindrucken nicht gerade durch Engagement und Abenteuerlust.