Geburtstag mit Musik und Gummibärchen

Für die Gehörlosen übersetzte ein Gebärdensprachler die vielen Glückwunsch-Reden. Der Bremer Martinshof, die älteste und größte deutsche Behindertenwerkstatt, feierte gestern sein 50-jähriges Jubiläum. Über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Geladene aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung waren dazu in die obere Rathaushalle gekommen. „Wir sind da immer durch den Zaun und haben mit denen Fußball gepielt“, plauderte Bürgermeister Henning Scherf (SPD) über seine Jugend in der Neustadt gleich neben den „Martinshöflern“. Der erste Leiter der Behindertenwerkstatt im Buntentorsteinweg, Georg Gries, habe sie dann vom Hof gejagt. „Der wusste damals noch nicht, dass das der Anfang der Integration war“, so Scherf amüsiert.Heute arbeiten über 1.500 Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen in den fast 30 Zweigstellen. Eine Besonderheit sind die Arbeitsgruppen in herkömmlichen Betrieben. Über 200 Behinderte arbeiten dort. So werden alle Polizeiautos von Martinshöflern gereinigt, die Druckerei der Polizei in der Vahr betreiben sie ebenfalls. Der Martinshof pflegt die Trainigsplätze von Werder Bremen. Größter Auftragskunde ist das Bremer DaimlerChrysler-Werk. Der offiziellen Geburtstagsfeier folgt am Sonntag die öffentliche. Mehrere tausend Besucher und Besucherinnen werden dann im Buntentorsteinweg erwartet. hey / Foto: Hannes von der Fecht