Kämpfer bleiben stur

Darfur-Rebellen im Sudan wollen Waffen nicht abgeben. Sudans Regierung will UN-Entwaffnungsfrist ignorieren

KAIRO/KHARTUM rtr/afp ■ In der sudanesischen Krisenregion Darfur verhärten sich die Fronten. Die Darfur-Rebellen lehnten gestern eine Entwaffnung ihrer Kämpfer ab: Höchstens nach der Umsetzung eines umfassenden Friedensabkommens sei eine Demobilisierung denkbar, hieß es. Am Mittwoch hatte Sudans Regierung bei den laufenden Darfur-Friedensgesprächen in Nigeria einer vergrößerten afrikanischen Friedenstruppe zugestimmt, wenn diese sich mit der Demobilisierung der Rebellen beschäftigen würde.

Sudans Regierung machte zugleich deutlich, dass sie die 30-Tage-Frist ignorieren wird, die ihr der UN-Sicherheitsrats am 30. Juli zur Entwaffnung der Milizen in Darfur gesetzt hatte. Auf die Frage, ob der Sudan die Frist einhalten wolle, erklärte der Leiter der Regierungsdelegation bei den Friedensgesprächen gestern: „Auf gar keinen Fall. Das ist uns nie in den Sinn gekommen.“ In der UN-Resolution wird dem Sudan mit unspezifischen „Maßnahmen“ gedroht, sollte die Regierung nicht bis zum 30. August die Milizen in Darfur entwaffnen. UN-Teams sind jetzt in Darfur unterwegs, um die Lage vor Ort bis dahin zu evaluieren. D.J.

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