Eine gewisse Mischung

betr.: „Wo die Verdrängung hinfällt“, taz nord vom 6. 3. 2009

Diese Gentrifizierung ist allerdings schon seit einigen Jahren im Gange. Mir fielen diese Veränderungen als damaliger Anwohner das erste Mal 2004/05 auf, als vor allem bestimmte Gewerbe und „szenige“ Typen aus der „Schanze“ anfingen, über die Stresemannstraße zu schwappen. Eine gewisse Mischung hat zwar ihren Reiz und ihre Qualitäten. Aber St. Pauli (zumindest nördlich der Reeperbahn) war schon vorher nicht mehr einfach nur ein schmuddeliger Stadtteil, sondern ein Viertel mit sehr unterschiedlichen Bewohnern und Gewerbetreibenden. Dass die Yuppies und Bobos und Geschäftsleute sich über eine Gentrifizierung nicht aufregen, ist doch klar. Schließlich sind sie Träger und Symptom dieser Entwicklung. Überspitzt könnte man sagen, dass diese bei einem Versace-Shop in der Nachbarschaft wahrscheinlich eher an die positiven Auswirkungen auf die Miet- und Wohnungspreise denken. OLIVER RAYIET, HAMBURG