: Schanzen-Wasserspiele
Zu Beginn und am Ende des Schanzenfestes kam es zu Scharmützeln mit der Polizei und sieben Festnahmen
So ganz ohne Konfrontation ging es dann doch nicht ab: Bereits vor Beginn des polizeilich nicht angemeldeten Schanzenfestes schlug die Polizei am Samstagmittag zu und konfiszierte eine gerade aufgebaute Bühne vor der Roten Flora. Die wurde allerdings flugs ersetzt, so dass die mehreren tausend Besucher am Schulterblatt planmäßig beschallt werden konnten.
Nach ruhigem Festverlauf kam es am Abend dann zu weiteren Scharmützeln. Nachdem an der Ecke Schulterblatt/Susannenstraße etwa gegen 22 Uhr mit Pappen ein Feuer angezündet worden war, rückte die Feuerwehr – flankiert von polizeilichen Einsatzkräften – an, um zu löschen. Als später weitere Flammen loderten, fuhren polizeiliche Wasserwerfer auf. Diese wurden nicht nur gegen ein in Brand gesetztes Sofa, sondern auch gegen unbeteiligte Personen eingesetzt, die entfernt von den Feuern am Straßenrand standen. Eltern mit ihren Kindern mussten in Hauseingänge flüchten, um nicht vom Wasserstrahl erfasst zu werden. Einige Passanten wurden durch die Strahlen zu Boden gerissen. Auch auf bereits liegende Personen wurde mit vollem Strahl draufgehalten.
Noch während der Nacht musste die benachbarte Wache 16 mehrere Anzeigen wegen Körperverletzung und Dienstaufsichtsbeschwerden gegen den Einsatzleiter aufnehmen. Zudem wurde mit Polizeigewalt ein Fest in der benachbarten Rosenhofstraße, das in keinem Zusammenhang mit dem Schanzenfest stand, aufgelöst.
Die Polizei, die mit 530 Beamten im Einsatz war, beklagte ihrerseits, während des Löscheinsatzes mit Flaschen beworfen worden zu sein. Sie nahm sieben Personen vorläufig fest. Gegen zwei Uhr in der Nacht beruhigte sich die Szenerie. Marco Carini