Granatenbastler steht vor Gericht

Ein 59 Jahre alter Hobby-Waffenbastler muss sich seit gestern wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vor dem Landgericht verantworten. Der Angeklagte, gelernter Sprengmeister und Feuerwerker, unterhielt in seiner Kreuzberger Wohnung ein Waffenlager und stellte funktionstüchtige Granaten her. Insgesamt soll der Mann 349 selbst gebaute Handgranaten, 176 Kilogramm Sprengstoff, zwei Maschinenpistolen sowie 67 Pistolen, Revolver und Gewehre und über 18.000 Schuss Munition aufbewahrt haben. Die Handgranaten soll er laut Staatsanwaltschaft in selbst entwickelten Baureihen hergestellt haben. Das Waffenlager flog auf, als der Angeklagte Ende März bei der Granatenherstellung im Keller eine Explosion verursachte. Dabei wurde er schwer verletzt. Laut Anklage bestand wegen der unsachgemäßen Lagerung der Sprengmittel die Gefahr einer Kettenreaktion, die zur Zerstörung des gesamten Mietshauses hätte führen können. Der Angeklagte räumte die Vorwürfe im Prinzip ein, bestritt aber die Gefahr einer Kettenreaktion. AP