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Archiv-Artikel

Lohseplatz zum Gedenken

GAL will Teile des Deportationsbahnhofs in der heutigen Hafen-City erhalten. Kulturbehörde recherchiert erneut

Von knö

Bevor der „China-Garden“ auf dem Lohseplatz in der Hafen-City angelegt wird, will die Kulturbehörde mehr über die Deportationen Hamburger Juden wissen, die von dort ihren Ausgang nahmen. Nach Angaben der GAL hat die Kulturbehörde einen entsprechenden Rechercheauftrag erteilt. Das Gleiche habe der rot-grüne Senat bereits vor drei Jahren vorgehabt, bemerkte der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Claudius Lieven und wunderte sich über die „Ahnungslosigkeit“ des CDU-Senats.

Lieven verwies darauf, dass vom damaligen Hannoverschen Bahnhof am Lohseplatz in 17.000 Deportationszügen mehr als 10.000 Juden und andere Verfolgte des Nazi-Regimes in die Vernichtungs- und Konzentrationslager Treblinka, Theresienstadt und Litzmannstadt (Lwow) sowie ins Rigaer Getto deportiert worden seien. Von hier aus seien auch Josef Carlebach, der Oberrabiner von Altona, und ein großer Teil seiner Familie verschleppt worden. „Die Gebäude, Gleise, Hallen und Rampen sind noch weitgehend im damaligen Zustand“, sagte Lieven. „Es wäre für die Hafen-City ein wichtiges Zeichen, diesen Ort zumindest in Teilen zu erhalten und in den zukünftigen Park zu integrieren.“ Dafür bedürfe es eines soliden Konzepts. knö