ruhe im senat : Ein Hoch auf Papi!
Manchmal muss man sich die Bremer Senatorenrunde wie Kinderzimmerstreitigkeiten vorstellen. Der eine hat ein fettes Bonbon mitgebracht, boah eij, wie er das schon wieder ergattert hat, ein Turnfestbonbon! Süß! Klebrig! Orange! Schon wächst der Neid. Wegnehmen? Wegnehmen! Wüste Klopperei.
Kommentar vonBenno Schirrmeister
Dann kommt Papi aus dem Nebenzimmer herein. „Nanu“, sagt er, „was ist denn hier los?“ und: „Gib mir das mal her.“
Das Turnfest wird also konfisziert. „Das ist ohnehin nicht gut für die Zähne“, belehrt Papi Henning die Streithähne, die mit gemischten Gefühlen – teils ist’s Häme, teils Trauer – zusehen, wie das Turnfest in der Hosentasche verschwindet. „Jetzt gehen wir mal alle schön zusammen Pfannekuchen essen“, schlägt der Papi dann vor. „Mit Marmelade?“, fragen die Kinder. „Klar, mit Marmelade“, sagt der Papi versöhnlich. „Oder wenn ihr wollt sogar mit Nutella.“ Das ist doch ein lieber Papi.
Ist zwar auch nicht gut für die Zähne, und der Kirchentag kommt Bremen auch um keinen Cent billiger als ein Turnfest. Aber Papi war noch nie gut in Haushaltsfragen, und die Zähne sind ihm im Grunde auch so etwas von piepegal. Ihn hat nur der furchtbare Lärm der kleinen Senatoren gestört. Das ist doch ein lieber Papi.