Staatsanwalt klagt an

Der bereits als Terrorhelfer verurteilte Mounir El Motassadeq hat den im zweiten Hamburger al-Qaida-Prozess angeklagten Abdelghani Mzoudi im Frühjahr 2000 in einem Militärcamp in Afghanistan getroffen. Das sagte gestern Staatsanwalt Matthias Lohse als Zeuge vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht aus. Lohse hatte im Verfahren gegen El Motassadeq die Anklage vertreten. Dem schmächtigen Mzoudi seien aber die Anforderungen in dem Taliban-Lager nicht gut bekommen. Er sei krank geworden und nach Hamburg zurückgekehrt, hatte El Motassadeq in seinem im Februar beendeten Verfahren gesagt. Der zu 15 Jahren Haft verurteilte 30-Jährige hatte dies am vergangenen Verhandlungstag als Zeuge nicht wiederholt. Er wies in einer schriftlichen Erklärung nur noch mal seine eigene Beteiligung an den Anschlägen zurück und bestritt die Existenz der Hamburger Terrorzelle.

Die beiden Verteidiger von Mzoudi beantragten nach der Aussage des Staatsanwaltes, den Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, als Zeugen zu laden. Das Verfahren soll am 1. Oktober mit der Vernehmung eines Beamten der US-Bundespolizei FBI fortgesetzt werden. lno