: Zivilregierung für Guinea-Bissau
BISSAU afp/taz ■ Die Militärs, die am 14. September in Guinea-Bissau die Macht ergriffen hatten, haben gestern die Rückgabe der Macht an Zivilisten angekündigt. Allerdings soll der gestürzte Präsident Kumba Yala nicht mehr regieren. Neuer Übergangspräsident wird der 48-jährige Geschäftsmann Henrique Rosa, früherer Leiter der Wahlkommission und Honorarkonsul Belgiens in Guinea-Bissau, kündigte die regierende Militärjunta am Dienstag an. Als Premierminister schlagen die Militärs den 38-jährigen Juristen Artur Sanha vor, Generalsekretär von Expräsident Yalas Partei (Partei der sozialen Erneuerung). Seine Nominierung war allerdings am Montag von 15 der 17 politischen Parteien, mit denen die Militärs beraten hatten, abgelehnt worden. Sie hatten einen parteilosen Regierungschef gefordert; den vorgeschlagenen Präsidenten Rosa hatten sie akzeptiert. Die neue Übergangsregierung soll nun zusammen mit einem „Nationalrat“, der als Übergangsparlament fungiert, das Land bis zu Neuwahlen führen. Für diese ist noch kein Termin festgesetzt.