: Millionen verbuddelt
Bestechung und Betrug – Ermittlungen um Elbtunnel-Sanierung
Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Bestechung und betrügerischer Manipulationen bei der Sanierung des Elbtunnels. Das bestätigte gestern Oberstaatsanwalt Rüdiger Bagger. „Es besteht der Anfangsverdacht der Bestechung, der Bestechlichkeit und des Betruges“, sagte Bagger. Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchten am Donnerstag Dienst- und Privaträume eines Mitarbeiters der Baubehörde und zweier Beschäftigter von Sanierungsfirmen.
Bei der mehrere Millionen Euro teuren Sanierung der Oströhre war es wegen angeblich erhöhter Asbestbelastungen zu Verzögerungen gekommen. Laut Staatsanwaltschaft sind offenbar zunächst Kosten unter dem tatsächlichen Preis vereinbart worden. Wegen höherer Asbestkonzentrationen im Tunnel hätten sich die Arbeiten verzögert und die Kosten erhöht. Ob bei den Asbestmessungen manipuliert wurde, sei noch offen.
Der Behördenmitarbeiter hat dabei „unter Überschreitung seiner Kompetenz“ die Firmen beauftragt, sagte Bagger. Die Erfahrung lehre, dass man das nicht ohne entsprechende Gegenleistung tue. „Es gibt allerdings keine Anhaltspunkte für geflossene Zahlungen“, so der Staatsanwalt. Eine Sprecherin der Baubehörde sagte, die Ermittlungen müssten abgewartet werden. lno