: Solarenergie für Altbauten
Die solare Sanierung einer Siedlung in Münster mit Kollektoren und neuer Heizung soll Stadtflucht gegensteuern. Für Mieter sind die Baumaßnahmen kostenneutral
Großstädte leiden darunter, dass die Einwohner ihre Lebens- und Wohnqualität zunehmend auf dem Land suchen. „Vor allem Erwerbstätige mittleren Alters und Familien mit Kindern“, so die Energieagentur NRW, „wandern aus den Städten in das Umland.“
Dem will man jetzt gegensteuern: Das Projekt „Solarsiedlung Aaseestadt“ in Münster solle beweisen, dass man mit attraktiven energetischen Sanierungen von Altbauten sowie mit dem Einsatz von Solarenergie die Leute innerhalb der Stadt halten kann.
Den Angaben zufolge werden 200 Wohneinheiten in Münster-Aasee durch neue Heizungszentralen im Keller sowie Sonnenkollektoren auf dem Dach attraktiver gemacht. „Die energetische Sanierung der teilweise 40 Jahre alten Häuser steigert den Wohnkomfort ganz erheblich“, erklärt der nordrhein-westfälische Städtebauminister Michael Vesper in einer Mitteilung. Das Projekt wurde von der Energieagentur NRW initiiert, die es auch weiterhin begleitet. Das Investitionsvolumen für ein ganzes Paket von Maßnahmen belaufe sich auf rund 1,9 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die im Rahmen des Projekts geplante Installation von 320 Quadratmetern Sonnenkollektoren zur Warmwassererzeugung mit rund 65.000 Euro.
Zusätzlich zum Einsatz der Sonnenenergie wurde die Heizungsanlage der 200 Wohneinheiten auf moderne Brennwerttechnik umgestellt. Badezimmer und Küche werden nicht mehr durch Boiler mit hohem Energieaufwand mit Warmwasser versorgt, sondern aus zwei jeweils 300 Liter fassende Wasserspeicher, die im Dachgeschoss untergebracht wurden. Die Gebäudehülle wird inklusive der wärmegedämmten Hauseingänge und der Bäder komplett modernisiert.
Für die Mieter seien die Umbauten „kostenneutral“, erklärte der Bauleiter der Solarsiedlung Aaseestadt, Stefan Wismann. Das Vorhaben wurde im Juni 2003 begonnen und wird voraussichtlich im Frühjahr 2004 abgeschlossen. TAZ
Info: Sanierung plus Solarenergie, Energieagentur NRW, Kasinostraße 19–21, 42103 Wuppertal, Telefon (02 02) 245 52-33, www.ea-nrw.de