: Was ist Schlammmasse?
Kompromiss im Streit um Rechtschreibreform? Deutsche Akademie für Sprache findet bei der KMK kein Gehör
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und andere Experten haben vor einer Spaltung der deutschen Sprache gewarnt und gleichzeitig einen Kompromiss im Streit um die Rechtschreibreform gefordert. Die Kultusministerkonferenz (KMK) reagierte mit dem Hinweis, bereits im September ein Konzept für den von ihr seit längerem geplanten „Rat für deutsche Rechtschreibung“ vorlegen zu wollen.
Namhafte deutschsprachige Schriftsteller wie Günter Grass, Martin Walser, Tankred Dorst, Siegfried Lenz und Elfriede Jelinek forderten unterdessen eine „völlige Rücknahme der überflüssigen, inhaltlich verfehlten und sehr viel Geld und Arbeitskraft kostenden Rechtschreibreform“. Akademie-Präsident Klaus Reichert sprach in Berlin von einer „starren und vernagelten Haltung der Kultusminister“. Selbstverständlich müsse man „anheimstellen“ zusammenschreiben dürfen, ebenso wie „haltmachen“. „Eislaufen“ und „Eis essen“ ebenso wie „Kennenlernen und Laufen lernen“ oder „wohlfühlen“ und „wohl fühlen“ seien grammatikalisch nicht das gleiche. Die Verdreifachung von Konsonantbuchstaben anstelle der bisherigen Beschränkung auf zwei Buchstaben führe teilweise zu grotesken, die Lesbarkeit störenden Wortbildern wie „Schlammmasse“. Auch gebe es keinerlei Grund für die Kleinschreibung von Höflichkeitsformen. www.deutscheakademie.de