: Kuckucksuhr geht nach
Klimawandel in Deutschland: Pflanzen blühen früher, Zugvögel bleiben hier und der Kuckuck ist zu spät dran
BONN dpa ■ Der Klimawandel wirkt sich deutlich auf Tiere und Pflanzen in Deutschland aus. Und selbst der Kuckuck gerät in Schwierigkeiten. Das ergab eine Untersuchung der Universität Göttingen für das Bundesamt für Naturschutz. Pflanzen blühen und fruchten früher, Zugvögel ziehen im Winter nicht mehr fort und die Meeresbewohner verändern ihr Wanderungsverhalten. In Deutschland könnten in den kommenden Jahrzehnten sogar zwischen 5 und 30 Prozent der Arten aussterben, sagte der Präsident des Bundesamtes, Hartmut Vogtmann. Die Wissenschaftler rechnen auch damit, dass andere Arten einwandern.
Das neue Verhalten der Vögel bekommt besonders der Kuckuck zu spüren. Weil die Winter nicht mehr so kalt sind, kehren andere Vögel früher vom Winterflug nach Hause zurück als er und beginnen früher mit der Nachzucht. Wenn der Kuckuck sein Ei ins fremde Nest legen möchte, kommt er zu spät: Die Nester sind belegt. Deshalb weicht der Kuckuck auf höhere und kühlere Lagen aus, wo die Vögel später brüten. Auch andere Vögel verändern ihr Verhalten. Die Auswirkungen sind bisher kaum vorhersagbar.