WAS MACHT EIGENTLICH ... die Currywurst?
: Zum Kulturgut aufsteigen

Die Currywurst hat nicht nur in Berlin Kultcharakter – 800 Millionen Mal jährlich wird die Imbissspezialität in Deutschland verspeist. Damit leistet sie einen ehrenvollen Beitrag zu deutscher Esskultur. Ein Jammer, dass sie bisher nicht genug gewürdigt wurde! Das wird sich nun endlich ändern: „Am 16. August 2009 eröffnet in der Schützenstraße 70 Nähe Checkpoint Charlie das Deutsche Currywurstmuseum“, verkündete der Initiator Martin Löwer.

Nun ist es offiziell – die Currywurst ist ein schützenswertes Kulturgut. Als solches darf sie nicht mehr hastig in Imbissbuden runtergeschluckt werden, um den gemeinen Hunger zu stillen. Man soll sie mit der Ehrfurcht eines Indianers genießen, der sich vor dem Werk seiner Ahnen verbeugt. Das Brandenburger Tor, die Siegessäule und die Mauer erblassen vor Neid auf die Anziehungskraft, die diese geschmackvolle Sehenswürdigkeit auf die Besucher Berlins ausübt.

Das Currywurstmuseum wird der Königin aller Würste ein würdiges Denkmal setzen. Zum Schnäppchenpreis von 7 bis 11 Euro kann man die Entstehung der Currywurst verfolgen, eine virtuelle Imbissbude aus den 40er-Jahren betreten oder diverse Currysorten entdecken. Von der Decke hängen künstliche Soßentropfen.

Dem Genuss einer echten Currywurst darf sich der Besucher in der Imbisslounge hingeben. Die einzig würdige der angebotenen Varianten ist allerdings die mit Blattgold, die den besonderen Wert dieses Imbisswunders am besten hervorhebt. Guten Appetit! ADJ
FOTO: AP