Verkauf mit Folgen

Villenhandel mit IG-Metall-Chef Peters: alles „ordnungsgemäß“, sagt Immo-Gesellschaft

Hannover dpa ■ Der umstrittene Villen-Verkauf an IG-Metall-Chef Jürgen Peters in Hannover durch die städtische Immobiliengesellschaft GBH hat ein Nachspiel. Zwar verlief der Verkauf nach Auffassung des GBH-Aufsichtsrates nach derzeitigem Stand ordnungsgemäß. Allerdings beauftragte das Kontrollgremium am Freitag eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit einer Sonderprüfung.

Das Vergabeverfahren der GBH-Geschäftsführung bei dem Verkauf war von örtlichen Politikern von CDU, FDP sowie Grünen kritisiert worden. Die GBH hatte einer Bietergemeinschaft um Peters die Häuser für insgesamt 690.000 Euro zugeschlagen. In den 1826 erbauten Villen will Peters eine Alten-Wohngemeinschaft gründen.

Der GBH-Geschäftsführung war vorgeworfen worden, nach dem Abschluss des öffentlichen Bieterverfahrens allein mit der Gruppe um Peters nachverhandelt zu haben. Diese habe schließlich die gleiche Summe wie ein Konkurrent geboten, der sein Gebot jedoch nicht fristgerecht vorgelegt hatte.

Der Aufsichtsratschef der Gesellschaft für Bauen und Wohnen Hannover (GBH), der SPD-Ratsherr Günter Richta, erklärte, bisher gebe es nur „Unterstellungen und Vermutungen“. Der GBH-Geschäftsführung sei nichts vorzuwerfen. Innerhalb von zwei Wochen sollten Wirtschaftsprüfer den Verkauf aber untersuchen. Laut GBH war der Aufsichtsrat nach den „Informationen“ von Geschäftsführer René Schweyen und Nachfragen aus dem Kreis des Gremiums einig, dass der Villen-Verkauf „ordnungsgemäß gehandhabt“ worden sei. Die Rücktrittsforderung der vier CDU-Aufsichtsratsmitglieder an den Aufsichtsratsvorsitzenden Richta sei abgelehnt worden.