Bauen wie geschmiert
: CDU-Mattner unter Filzverdacht

Was Andreas Mattner in die Hand nimmt, läuft wie geschmiert. Als wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion und Geschäftsführer der Betreibergesellschaft des Alstertaler Einkaufszentrums (AEZ) verfügt der 44-jährige Jurist über gute Kontakte in Wirtschaft und Politik – was ihm selten zum Nachteil gereicht. Nun sieht sich der Abgeordnete gleich zweifach mit Filzvorwürfen konfrontiert: Bei der Genehmigung der AEZ-Erweiterung soll über die Bürgereinwendungen hinweggegangen worden sein, bei der Gestaltung seines Privatgrundstückes ist es Mattner gelungen, bindende Behördenauflagen auszuhebeln.

Für die geplante AEZ-Erweiterung haben die Wandsbeker Stadtplanungsabteilung und die Alstertaler Bauprüfer nicht nur trotz zahlreicher Bürgereinwendungen gegen die Ausbaupläne eine „Vorweggenehmigung“ erstellt, noch bevor der zuständige Bebauungsplan beschlossen wurde. Die vorgeschriebene, der Neutralität verpflichtete, Bearbeitung der Einwendungen wurde von den Behörden zudem an die private „Planungsgruppe Elbberg“ vergeben, die nach taz-Informationen enge geschäftliche Beziehung zum AEZ-Betreiber ECE unterhält und auch an den Erweiterungs-Planungen aktiv beteiligt ist. Die Alstertaler GAL spricht deshalb von „schwarzem Filz“.

Auch bei der Bebauung des Privatgrundstücks des CDU-Politikers am Poppenbüttler Weg soll es eine Mattner-freundliche Auslegung baulicher Vorschriften gegeben haben. Als Natur-Ausgleich für die Einfamilienhaus-Bebauung besteht der amtliche Baubescheid auf der Anlegung einer Streuobstwiese im hinteren Teil des Grundstücks, das in einem Landschaftsschutzgebiet liegt.

Doch auch nach über drei Jahren ist davon nichts zu sehen: Wo Obstbäume wachsen sollen, ziert heute ein großzügig angelegter englischer Rasen das Grundstück. Als die Alstertaler GAL Akteneinsicht zu den Bauauflagen beantragte, verweigerte die CDU-Mehrheit des Ortsausschusses die Herausgabe der Dokumente. mac