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Archiv-Artikel

Neue Aussagen im Terrorprozess

Der Todespilot vom 11. September 2001, Ziad Jarrah, hat aus seinem USA-Aufenthalt kein Geheimnis gemacht. Das sagte sein Großcousin gestern im Terrorprozess gegen Mounir El Motassadeq vor dem Hamburger Oberlandesgericht aus. Seine Flugausbildung in Amerika habe Jarrah jedoch nicht erwähnt. Der wegen Beihilfe zum Mord und Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe angeklagte Motassadeq hat bislang bestritten, detailliert über den Amerika-Aufenthalt der Todespiloten informiert gewesen zu sein. Jarrah, den der Zeuge als „netten Jungen und guten Schüler“ beschrieb, soll am 11. September 2001 das entführte Flugzeug gesteuert haben, das bei Pittsburgh abgestürzt war.

Als weiterer Zeuge sagte gestern ein 29-jähriger Bekannter Motassadeqs aus der Moschee aus. Von seinem Handy aus waren wenige Tage vor den Anschlägen Telefonate mit Motassadeq und dem mittlerweile untergetauchten, mutmaßlichen Drahtzieher Said Bahaji geführt worden. Dabei habe es sich um Verabredungen zum Fußball gehandelt, sagte der Zeuge. Bei ihm wurde auch eine Telefonkarte gefunden, mit dem einer der späteren Todespiloten in den USA angerufen worden war. Die Karte habe der mutmaßliche Terrorist Ramzi Binalshibh im August 2001 bei ihm vergessen, sagte der Student. dpa/taz