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Archiv-Artikel

Falk bleibt im Knast

Oberlandesgericht will über Haftverschonung beraten.Die Entscheidung fällt wahrscheinlich nächste Woche

Der wegen Betruges inhaftierte Hamburger Internet-Unternehmer Alexander Falk bleibt weiter im Gefängnis. Ein Beschluss des Landgerichts über eine Haftverschonung sei vorerst auf Eis gelegt, entschied gestern das Hanseatische Oberlandesgericht (OLG). Das Landgericht hatte den Haftbefehl gegen Falk am Dienstag gegen Zahlung einer Kaution von 2,5 Millionen Euro außer Vollzug gesetzt. Die Staatsanwaltschaft legte daraufhin Beschwerde ein. Solange das OLG berät, bleibt der 35-jährige Falk in Haft. Eine Entscheidung noch in dieser Woche ist laut Gericht unwahrscheinlich.

Die Staatsanwaltschaft wirft Falk verbotene Kursmanipulation in zwei Fällen, Betrug in einem besonders schweren Fall sowie Steuerhinterziehung in vier Fällen vor. Er sitzt seit 15 Monaten in Untersuchungshaft. Anfang November will das Gericht über die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden. Der Prozess gegen Falk könnte dann im Dezember beginnen.

Der ehemalige New-Economy-Star soll mit sieben Mitbeschuldigten den Umsatz und damit den Aktienkurs seiner ehemaligen Internet-Firma Ision kurz vor deren Verkauf 2001 künstlich in die Höhe getrieben haben. Falk veräußerte die Firma für 812 Millionen Euro an die britische Energis plc. – nach heutigem Stand ein weit überhöhter Verkaufspreis. Die Energis versucht derzeit in einem parallelen Zivilverfahren, Schadenersatz geltend zu machen.

Alexander Falk hatte den gleichnamigen Stadtplan-Verlag geerbt. 1995 verkauft er ihn und investierte mit dem Erlös in verschiedene unternehmerische Aktivitäten. dpa