: Qualifizierte Teilzeit
Europäische Mittel für Weiterbildungsmaßnahmen bei Kurzarbeit sollen Hamburger Arbeitsplätze retten
Das Konzept ist so einfach wie bestechend. Arbeitnehmer, die von konjunkturell bedingter Kurzarbeit betroffen sind, sollen ihre freie Zeit nutzen, sich in mehrwöchigen Kompaktkursen weiterzuqualifizieren. Ein neues für zwei Jahre aufgelegtes Programm mit dem Titel „Teilzeitplus“ bietet jetzt dazu die Möglichkeit. Die Idee dahinter: Die von Entlassung bedrohten Arbeitnehmer erhöhen mit den neu erworbenen Qualifikationen ihren „Marktwert“ im Unternehmen wie auf dem Arbeitsmarkt.
Die angeschlagenen Unternehmen bekommen Mitarbeiter mit neu erworbenen Zusatzqualifikationen im Kampf um das Überleben. Und die Agentur für Arbeit, die das Projekt maßgeblich finanziert, bezahlt bei Kurzarbeit nicht zwangsweises Nichtstun sondern Weiterbildung. Eine „win-win-Situation für alle Beteiligten“ meint deshalb Karl-Heinz-Klemann, Arbeitsagentur-Mitarbeiter Karl-Heinz Klemann. Das 3,3 Millionen Euro teure Programm der „präventiven Arbeitsmarktpolitik“, das zu einem Drittel aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds bezahlt wird, soll verhindern „dass Betriebe bei vorübergehenden Auftragseinbrüchen Mitarbeiter entlassen müssen“, weiß der Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Nordmetall.
Während der zweijährigen Laufzeit des Projekts, an dem auch die Gewerkschaften und die Handwerkammer mitarbeiten, sollen 30 bis 40 Hamburger Betriebe teilnehmen und mindestens 400 Arbeitnehmer weiterqualifiziert werden. In Mecklenburg-Vorpommern, wo ein vergleichbares Programm vor drei Jahren anlief, wurden nach Angaben der das Projekt koordinierenden Gesellschaft für Personalentwicklung Nord (GPN) dadurch rund 420 Arbeitsplätze gerettet. Marco Carini