: ALTE LIEBE DKP
Bottrop und die Kommunisten – das ist eine lange Liebesgeschichte. Über alle Wirrnisse der Geschichte hinweg blieben sie sich treu. So saßen seit 1945 eigentlich immer Rote im Rat der 121.000 Einwohner zählenden Ruhrgebietsstadt. Sogar in der Zeit zwischen KPD-Verbot und DKP-Gründung: Da wählten die Bottroper halt den Kommunisten Clemens Kraienhorst als „unabhängigen“ Kandidaten. Nach ihm ist heute eine Straße benannt. Die einzige Ausnahme der außergewöhnlichen roten Erfolgsgeschichte: 1994 folgten für die DKP nach bitteren 3,8 Prozent fünf dunkle außerparlamentarische Jahre. Doch dank des Wegfalls der Fünfprozenthürde konnte die Partei 1999 mit 4,4 Prozent – und damit gleichauf mit den Grünen und deutlich vor der FDP – in Fraktionsstärke wieder in den Rat einziehen. Jetzt hofft die DKP auf über 9 Prozent. Das hatte sie das letzte Mal 1989 – einen Monat vor dem Fall der Mauer. PAB