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Archiv-Artikel

Kampf an Irak-Grenze

US-Truppen stoppen Bewaffnete an der syrisch-irakischen Grenze. Mindestens 30 Amerikaner in Waffenschmuggel für Saddam verwickelt

WASHINGTON/BAGDAD taz/dpa ■ US-amerikanische Soldaten sind nach Angaben des Militärs in Bagdad am Mittwochmorgen von einer Gruppe bewaffneter „Eindringlinge“ beschossen worden, die illegal die syrisch-irakische Grenze überqueren wollten. Beim anschließenden Feuergefecht kamen mehrere der Angreifer ums Leben, US-Soldaten wurden nicht verletzt.

Gegen 5 Uhr morgens entdeckten militärische Beobachter die Gruppe, die abseits der offiziellen Grenzwege in den Irak eindringen wollte. Beim Versuch der Kontaktaufnahme wurden die US-Soldaten und ein Helikopter mit Panzerfäusten beschossen. Die US-Truppen erwiderten das Feuer. Dabei wurden mehrere Angreifer getötet, einige wurden festgenommen. Nach Aussage der US-Truppen besaßen sie keine gültigen Papiere für einen legalen Grenzübertritt.

Mehrere heftige Explosionen erschütterten gestern die Innenstadt von Bagdad. Augenzeugen sprachen von vier Detonationen an verschiedenen Orten in der irakischen Hauptstadt. Der arabische Fernsehsender al-Dschasira berichtete, in der Nähe des Sitzes der US-Zivilverwaltung in einem ehemaligen Palast des gestürzten Diktators Saddam Hussein habe es einen Angriff mit Mörsergranaten gegeben. Ein weiterer Sprengsatz sei offenbar an einer Ölpipeline westlich von Bagdad explodiert, hieß es. Nördlich der Ortschaft Haditha sei Öl in den Euphrat gelaufen.

Unterdessen wurde bekannt, dass in den USA mindestens 30 Personen verdächtigt werden, vor dem Irakkrieg Waffengeschäfte mit dem damaligen Diktator Saddam Hussein gemacht zu haben. Das berichtete die Washington Post. Danach sollen die Verdächtigen Militärtechnologie im Wert von mehr als 10 Millionen Dollar verkauft haben. Einige von ihnen stammen aus dem Irak, besitzen aber die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.

Unter den gelieferten Gütern befanden sich der Zeitung zufolge auch drei Patrouillenboote im Wert von 11 Millionen Dollar. Zum Bau der Schiffe soll auch Material aus Deutschland, Malaysia und Singapur verwandt worden sein.