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Archiv-Artikel

Panne bei Fahndungsaktion der Polizei zum 1. Mai

Auslieferung von Plakaten mit Verdächtigen zunächst gestoppt. Auf einem Poster wurde versäumt, einen unbeteiligten Mann unkenntlich zu machen

Die Fahndungsaktion der hiesigen Polizei nach mutmaßlichen Randalierern vom 1. Mai in Kreuzberg und Prenzlauer Berg ist ins Stocken geraten. Die Auslieferung der Plakate zur öffentlichen Fahndung nach Gewalttätern vom 30. April und 1. Mai 2004 musste gestoppt worden. Die bereits verteilten 1.000 Aushänge werden zurückgerufen, wie ein Polizeisprecher sagte. Bei der Herstellung der Blätter sei versäumt worden, einen unbeteiligten Mann auf einem der 21 Fahndungsfotos unkenntlich zu machen.

Die Plakate wurden in einer Auflage von 4.500 Stück gedruckt. Gesucht wurden Teilnehmer an den Ausschreitungen am Heinrichplatz in Kreuzberg und am Mauerpark im Prenzlauer Berg. Die Polizei geht davon aus, dass ein Teil der mutmaßlichen Täterinnen und Täter nicht aus Berlin stammt. Für Hinweise zur Identifizierung sind pro abgebildeter Person 500 Euro ausgelobt. Sie werden jedoch erst nach einer rechtskräftigen Verurteilung ausgezahlt.

Den abgebildeten Personen werden Straftaten wie Landfriedensbruch vorgeworfen. Bei den Krawallen um den 1. Mai wurden über 100 Polizisten verletzt. Es entstand ein Sachschaden von mehreren 100.000 Euro.

Nach Angaben eines Polizeisprechers müssen wegen der Panne nun die bereits in Berlin verteilten Plakate zurückgerufen und korrigiert werden. Die veränderten Poster würden dann umgehend in öffentlichen Gebäuden in Berlin und im Bundesgebiet ausgehängt. Dies werde in den kommenden Tagen geschehen. Insgesamt sei ein Schaden von 1.200 Euro entstanden, sagte ein Polizeisprecher.

Im vergangenen Jahr gab es bei einer ähnlichen öffentlichen Fahndungsaktion 416 Hinweise aus der Bevölkerung zu den damals 30 veröffentlichten Fotos. Insgesamt 18 Tatverdächtige konnten identifiziert werden, drei davon stellten sich selbst.

Hinweise auf mutmaßliche Täterinnen und Täter sammelt weiter die Ermittlungsgruppe Video der 2. Bereitschaftspolizei zusammen mit dem polizeilichen Staatsschutz. TAZ