: Blumen statt Beton
Schrebergärtner demonstrieren gegen Parzellenklau: Stadt soll auf anderen Flächen wachsen
Das Senatskonzept „Wachsende Stadt“ stößt auf den Widerstand von Schrebergärtnern. Am Landesbund der Kleingärtner vorbei hat sich eine „Initiative Blühende Stadt“ gegründet, die am Wochenende für die Erhaltung von Grünanlagen und Kleingärten demonstrieren will. „Der Senat will, dass die Einwohnerzahl wächst“, sagt Sylvia Heinlein, Sprecherin der Initiative. „Aber Familien werden nicht in Hamburg bleiben, wenn in bislang grünen Stadtteilen Gewerbegebiete entstehen und Straßen vierspurig werden.“
Insgesamt neun Kleingartenkolonien sollen der Wachsenden Stadt zum Opfer fallen. Nach der Antwort des Senats auf eine große Anfrage der SPD-Abgeordneten Monika Schaal werden zudem sechs weitere Kolonien derzeit überplant. „Kurz- bis mittelfristig sind 1.275 Kleingartenparzellen für eine bauliche Nutzung vorgesehen“, so der Senat. Auf lange Sicht schlössen seine Pläne alles in allem 5.876 Parzellen ein. In der Regel müsse die Stadt dafür Ersatz schaffen.
Die Leute von der Initiative halten die Stadtentwicklungspläne des Senats trotzdem für fatal: Es würden Grünachsen unterbrochen, ökologische Oasen zerstört und Naherholungsgebiete vernichtet. Nach Informationen der Initiative bereite der Senat eine Bundesratsinitiative zur Änderung des Bundeskleingartengesetzes vor. Das kostspielige Schaffen von Ersatz fiele dann weg. knö
Demonstration am Samstag, dem 25. Oktober, 10.30 Uhr, ab U-Bahnhof Stephansplatz, Ausgang CCH