: Neuwahlen in Ungarn gefordert
BUDAPEST dpa ■ Angesichts der Regierungskrise in Ungarn hat sich der Präsident des Landes, László Sólyom, für vorgezogene Neuwahlen ausgesprochen. Dies sei der einzige Weg, um „eine stabile, mit einem starken Mandat ausgestattete Regierung“ zu bilden, sagte Sólyom am Mittwoch im ungarischen Fernsehen. Die von den regierenden Sozialisten angestrebte Bildung einer Übergangsregierung mit einem neuen Premier würde lediglich „eine Verspätung um ein Jahr verursachen“, fügte er hinzu. Die nächsten regulären Parlamentswahlen finden im Frühjahr 2010 statt. Der derzeitige Amtsinhaber, der Sozialist Ferenc Gyurcsány, hatte am Wochenende nach massiver Kritik an seiner Glaubwürdigkeit seinen Rücktritt angekündigt. Um Neuwahlen zu vermeiden, sucht er einen Nachfolger, der die Unterstützung zumindest einer Oppositionspartei genießt. Der ehemalige Notenbank-Chef György Surányi, der als möglicher Nachfolger im Gespräch ist, stellt Bedingungen für die Übernahme des Amtes. „Diese Aufgabe darf man nur übernehmen, wenn die Parlamentsparteien diese Lösung unterstützen“, sagte Surányi am Mittwoch dem ungarischen Radio.