Kirchenfusion auf der Kippe

Die Entscheidung über die Nordkirche steht bei der Synode der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (NEK) weiter auf der Kippe. In einer intensiven Diskussion über den Fusionsvertrag rief der Schleswiger Bischof Gerhard Ulrich die Synodalen in Rendsburg am Freitag zur Zustimmung auf. „Was hier geschieht, hat Bedeutung weit über Nordelbien hinaus“, sagte er. In der Diskussion darüber, wo die zentralen Einrichtungen der Nordkirche angesiedelt werden, solle nicht das Ganze aus dem Blick geraten.

Für Unmut innerhalb der NEK hat vor allem die Entscheidung der Kirchenleitung gesorgt, den Landesbischof in Schwerin statt wie ursprünglich geplant in Lübeck anzusiedeln. Mehrere Redner sprachen sich dafür aus, den Vertrag zu ändern.

Propst Kai Reimer aus Rendsburg bat um eine Verschiebung der Fusion: „Es geht nicht um jetzt oder nie, sondern um den richtigen Zeitpunkt.“ Wenn die Nordkirche richtig sei, werde sie nicht an Beratungsbedarf scheitern. Sowohl Reimer als auch Bischof Ulrich erhielten für ihre Vorträge viel Beifall.

Für den Abend war die Abstimmung in erster Lesung geplant, am Samstag soll endgültig über das so genannte Zustimmungsgesetz entschieden werden. Der Vertrag regelt den Weg, der bis 2012 zu einem Zusammenschluss mit den Landeskirchen aus Mecklenburg und Pommern führen soll. Deren Synodalen tagen und entscheiden ebenfalls am Samstag. DPA