: Leben & Werk
Geboren wurde Derrida am 15. Juli 1930 in El-Biar (Algerien). 1942 wurde ihm als Sohn einer jüdischen Familie entsprechend einer Verordnung des Vichy-Regimes der Schulbesuch untersagt. Von 1952 bis 1954 studierte er an der Elite-Hochschule École Normale Supérieure in Paris, wo er Vorlesungen bei Louis Althusser und Michel Foucault besuchte und sich mit Pierre Bourdieu anfreundete. Während seines Militärdienstes (1957–1959) lehrte er Englisch und Französisch in Algerien, von 1960 bis 1964 war er wissenschaftlicher Assistent an der Pariser Sorbonne, ab 1965 (bis 1984) Professor für Geschichte der Philosophie an der École Normale Supérieure. 1981 gründete er die „Gesellschaft Jan Hus“ (eine Hilfsorganistion für verfolgte tschechische Intellektuelle), 1983 wurde er Gründungsdirektor des Collège International de Philosophie. Derrida war mit einer Psychoanalytikerin verheiratet. Mit der Philosophin Sylviana Agacinski, der jetzigen Ehefrau des früheren französischen Premierministers Lionel Jospin, hat er einen Sohn. Zu seinen wichtigsten Werken zählen „Gewalt und Metaphysik“(1964), „Die Schrift und die Differenz“ (1972), „Semiologie und Grammatologie“ (1975), „Die Postkarte. Von Sokrates bis an Freud und jenseits“(1980), „Aufzeichnungen eines Blinden“ (1996), „Marx’ Gespenster“ (1995) und „Geschichte der Lüge“ (1997). TAZ