: Militär gegen Gaza-Einsatz
Scharon setzt gegen Willen von Militärs Offensive fort. Dschihad-Chef Chalil überlebt schwere Explosion
JERUSALEM/GAZA afp/dpa ■ Gegen den Willen der Militärführung hat der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon laut Medienberichten eine Fortsetzung der Offensive im nördlichen Gaza-Streifen angeordnet. Wie der israelische Militärrundfunk gestern berichtete, hält die Armeeführung das Ziel des Einsatzes, Angriffe mit palästinensischen Raketen auf Israel zu unterbinden, für erreicht. Scharon halte dennoch an dem Einsatz fest. Dem Armeeradio zufolge verweisen die Militärs darauf, dass am Sonntag erstmals seit Beginn der Offensive „Tage der Buße“ keine palästinensische Rakete in Israel eingeschlagen sei. Laut der Zeitung Ha’aretz halten die Militärs zudem die Kämpfe in den engen Straßen des überbevölkerten Flüchtlingslagers Dschabalija für eine tödliche Gefahr für die Soldaten.
Unterdessen hat der Führer des militärischen Arms der Gruppe Islamischer Dschihad, Mohammed Scheich Chalil, eine schwere Explosion in seinem Haus im Gaza-Streifen überlebt. Während Augenzeugen erklärten, es habe in der Stadt Rafah einen israelischen Luftangriff gegeben, dementierte die Armee dies. Möglicherweise sei in dem Haus ein palästinensischer Sprengsatz vorzeitig explodiert, sagte ein Sprecher.