: Alternative Oslebs‘
Jugendrichter und Gewerkschaft legen Konzept vor, wie der Jugendvollzug doch in Bremen bleiben kann
Bremen taz ■ Die Gewerkschaft Ver.di und der Förderkreis des Jugendvollzugs haben gestern eine Alternative zur vom Senat gewollten Verlegung der jugendlichen Straftäter nach Hameln vorgestellt. Danach sollen die Jugendlichen im Haus IV der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Oslebshausen untergebracht werden.
Das sei nicht nur aus pädagogischen Gründen besser, sondern finanziell günstiger, argumentieren die Gegner einer Verlegung nach Hameln. „Bei den meisten der Jungs müsste das Sozialamt die Fahrtkosten für die Angehörigen übernehmen“, sagte Heinz-Bernd Vollmer vom Förderkreis. Außerdem erwarte er, dass die Haftdauer in Hameln viel höher sein würde als in Bremen, da der Kontakt zu Jugendrichtern und Sozialarbeitern in der niedersächsischen Anstalt weniger eng sei. Die Kosten für Umbauten sowie den Neubau einer Sporthalle beziffern Ver.di und der Förderkreis auf 1,8 Millionen Euro. Damit könnten 112 jugendliche Straftäter untergebracht werden.
Als „Minimalforderung“ bezeichnete der Jugendrichter Bernward Garthaus das Konzept. „Natürlich würden wir lieber die JVA im Blockland erhalten, aber es fehlt an Personal.“ In Oslebshausen sei es unter Nutzung der Möglichkeiten des offenen Vollzuges möglich, mit weniger Personal auszukommen. Garthaus kritisierte die Entscheidung des Justizstaatsrates Ulrich Mäurer für die Verlegung nach Hameln als fachlich falsch. Dieser würde die Diskussion mit den Jugendvollzugs-Experten jedoch verweigern. Auch das Alternativ-Konzept habe er nicht zur Kenntnis genommen – ohne dafür eine Begründung zu liefern. eib