Tag der offenen Zukunfts-Tür

Bremer Informatiker arbeiten an der Technologie der Zukunft: Erst werden die Fußballspieler überflüssig und dann die Journalisten. Kommt die Robocup-Weltmeisterschaft 2006 nach Bremen?

Bremen taz ■ „Das TeDUB-System fokussiert zunächst auf technische Zeichnungen mit softwaretechnischen grafischen Inhalten. Das System wird in bestehende Screen-Reader integriert.“ Zu deutsch: Wenn das TZI einen „Infotag“ macht, dann versteht man erstmal gar nichts.

Obwohl das TZI doch die Technologie entwickelt, die unser Leben in zehn Jahren bestimmen wird. „TZI“ heißt „Technologie-Zentrum Informatik“. Gestern bemühten sich die Mitarbeiter des Bremer Uni-Instituts, den Journalisten zu erklären, wohin die Reise geht.

Am meisten Spaß, gestand Michael Boronowsky, macht den Programmierern die Arbeit an Fußball-Programmen, die man gegeneinander laufen lassen kann. Das Programm muss die Strategie des Gegners analysieren und eine Konter-Strategie erarbeiten – alles Anforderungen höchster technischer Intelligenz. Da die Bremer Informatiker spitze sind in dieser Disziplin, soll „Robocup“, die Weltmeisterschaft, im Jahre 2006 in Bremen stattfinden. Ein kleiner Trost für die fehlenden Worldcup-Spiele im Weser-Stadion, findet Professor Otthein Herzog, immerhin schauten bei den Duellen der letzten „Robo“-Weltmeisterschaft in Japan 120.000 Menschen weltweit an ihren Bildschirmen zu. Die Technik, die am Beispiel Fußball entwickelt wird, kann zur automatischen Analyse anderer bewegter Bilder verwendet werden und soll die menschliche Intelligenz ersetzen – nicht nur auf dem Fußballplatz.

Von praktischem Nutzen soll auch das Programm „Freeporter“ einmal sein. Bisher ersetzt das Internet die teure Post beim Versenden von Texten und Bildern. Wenn aber entsprechend schnell und preiswert auch Töne und Sprache gesendet und empfangen werden könnten, werde jeder seine kleinen „Reports“ wie eine E-Mail ins Netz stellen – und über ein mobiles Computer-Endgerät, eine Art Handy, das gleichzeitig als Radio funktioniert, hören können. Entscheidend, so die Programmierer vom TZI, werde dann ein intelligenter Filter-Mechanismus sein, der dafür sorgt, dass jeder nur die Reports bekommt, die er hören will. Nach den Fußballspielern würden die Journalisten ersetzt. kawe