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Archiv-Artikel

CHEMIE IN UNSEREM LEBEN

80.000 Tonnen Nonylphenol werden jährlich in der Europäischen Union verarbeitet. Aber kaum jemand ahnt, dass er täglich mit dem hochgiftigen Stoff in Berührung kommt. Er findet sich in Reinigungsmitteln, Farben und Pestiziden, aber auch in Textil- und Lederbekleidung. Das Gleiche gilt für die Phthalatester, besser bekannt als Weichmacher. Sie bringen nicht nur die Badeente zum quietschen, sondern machen Fußbodenbeläge, Strukturtapeten und Dachfolien geschmeidig. Auch Parfüms und Shampoos werden teilweise mit Phthalaten angereichert. Mit bromierten Flammschutzmitteln sind Fernsehgehäuse und Computer imprägniert, aber auch Teppiche und Möbel. Chlorparaffine, die flammenhemmend wirken und Kunststoff geschmeidig machen, werden in Kabeln und Farben verarbeitet. Wer eine garantiert antibakterielle, milbenfreie Matratze kauft, schläft auf Tributylzinn, kurz TBT, das auch für algenhemmende Schiffsanstriche verwendet wird. Der Stoff gehört zu den so genannten Bioziden, die allmählich in die Umwelt freigesetzt werden. Auch Schwermetalle wie Cadmium entweichen aus den Ursprungsprodukten, zum Beispiel Batterien oder Farbpigmenten, und treten den langen Weg durch die Nahrungskette an, bis sie sich am Ende in menschlichen Organen oder der Muttermilch nachweisen lassen. DPS