: das gibt zu denken
FRIEDRICH MERZ, 48, von allen Partei-Ämtern sich zurückziehender CDU-Spitzenpolitiker, hat möglicherweise gute Chancen, an für seine Familie traditionsreicher Stelle eine neue Beschäftigung zu finden. Im Rathaus der Stadt Brilon im Hochsauerlandkreis, wo Merzens Großvater lange Jahre Bürgermeister war (taz berichtete), sind lukrative Sachbearbeiterposten im „Fachbereich Soziales“ ausgeschrieben.
Das „Finanz-Genie“ (Bild) wäre hier mit der Berechnung und Zahlung von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (Arbeitslosengeld II) beauftragt, würde Wohngeldleistungen bewilligen bzw. ablehnen und Leistungsempfängern helfen, sich wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Eine spätere Verwendung in anderen Aufgabenbereichen wäre nicht ausgeschlossen – mithin ein Aufstieg bis ganz an die Spitze der Briloner Stadtverwaltung möglich. Das Anforderungsprofil erfüllt Merz allemal: Ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein bringt er mit, genauso Belastbarkeit und Selbständigkeit. Allein die geforderte Kooperations- und Teamfähigkeit wäre bei dem CDU-„Rebell“ (Bild) dem Vernehmen nach noch ausbaufähig. Dass der sympathische Allrounder Merz über „sehr gute EDV- und Internetkenntnisse“ verfügt, davon wird an dieser Stelle ausgegangen. Das Briloner Stellenangebot wird umso attraktiver für den scheidenden CDU-Fraktionsvize, als er zwischen einer Vollzeit- und einer Teilzeitanstellung wählen könnte. Letzteres käme ihm entgegen, wenn er sich, wie angekündigt, nicht vollständig aus der Politik zurückziehen will.
Merz sollte sich also auf jeden Fall bewerben. Und zwar mit einem Lebenslauf, Foto, Tätigkeitsnachweisen sowie Zeugnissen bis zum 23. Oktober 2004 bei der Stadt Brilon, Allgemeine Verwaltungs- und Personalabteilung, Herr Hülsenbeck, Postfach 1660, 59919 Brilon.
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