Schlappe für USA: UNO verlässt Bagdad

Ausländische UN-Mitarbeiter aus der irakischen Hauptstadt abgezogen. Erneut Anschlag im Zentrum von Bagdad

BAGDAD/NEW YORK dpa/ap/taz ■ Bei einer Explosion im Zentrum von Bagdad sind am Donnerstagabend mindestens zwei Menschen getötet worden. Acht weitere seien verletzt worden, teilte die irakische Polizei mit. Die USA vermuten hinter den Angriffen den Exgeneral Essat Ibrahim al-Duri, der die Nummer zwei in der irakischen Hierarchie unter Saddam Hussein war. Am Montag waren bei einer Serie von Anschlägen 43 Menschen getötet und rund 200 verletzt worden.

Wegen der anhaltenden Terroranschläge ziehen die UN „zeitweilig“ alle ausländischen Mitarbeiter aus Bagdad ab. Eine UN-Sprecherin erklärte, dass dies „keine Evakuierung, sondern eine vorübergehende Maßnahme“ sei. Die im Norden des Iraks stationierten UN-Helfer sollen vor Ort bleiben, sagte sie. Nach UN-Angaben hielten sich noch etwa 20 ausländische UN-Mitarbeiter in Bagdad auf. Das Internationale Rote Kreuz erklärte gestern, es werde in Kürze entscheiden, wie viele der 30 ausländischen Mitarbeiter das Land verlassen. Auch andere Hilfsorganisationen kündigten an, ihr Personal im Irak zu verringern.

Die Zahl der seit Kriegsende getöteten Soldaten beläuft sich jetzt auf 115 und liegt damit höher als die Zahl der im Krieg getöteten Soldaten. Durchschnittlich finden laut CNN täglich 33 Angriffe auf die Besatzungstruppen statt.

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