: Handwerk arbeitet an der Krise
Gar nicht schlecht ist die Auftragslage, so die Handwerkskammer. Kfz-Betriebe leiden
Das Handwerk ist anscheinend von der Finanz- und Wirtschaftskrise weniger betroffen als andere Wirtschaftszweige. Zwar spürten Kfz-Betriebe den Abschwung deutlich, aber insgesamt gebe es keinen Anlass zur Schwarzmalerei, erklärte der Präsident der Berliner Handwerkskammer (HWK), Stephan Schwarz, am Mittwoch.
Schwarz forderte jedoch mehr öffentliche Investitionen. Die Schwerpunkte des Konjunkturpakets wie die Sanierung von Bildungseinrichtungen seien zwar richtig gewählt. Nach langen Jahren des Sparens sei es nun aber an der Zeit, die Investitionsquote Berlins „spürbar zu erhöhen“ – und das nicht nur in der Rezession, betonte Schwarz. Insgesamt zeigte sich der Verbandschef zuversichtlich, dass das „kommunale Investitionsprogramm den Berliner Handwerksbetrieben helfen werde, die Krise zu überstehen oder gar gestärkt aus ihr hervorzugehen“.
Ende 2008 waren den Angaben zufolge 32.807 Betriebe bei der HWK registriert. Das sind 441 weniger als im Vorjahr. Die aktuelle Beschäftigungssituation im Berliner Handwerk bewertete Schwarz als „zufriedenstellend“. Ende des vergangenen Jahres hatten die Unternehmen 188.780 Menschen beschäftigt. Das waren 850 weniger als zum Ende des Vorjahres.
Einer aktuellen HWK-Umfrage zufolge rechnen mehr als die Hälfte der befragten Betriebe mit einer Beeinträchtigung ihres Geschäfts. Weitere 22 Prozent befürchteten sogar „starke Auswirkungen“, sagte HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Wittke. Dagegen sehe sich jeder fünfte Handwerksbetrieb von der Krise nicht betroffen. Besonders vehement treffe die Wirtschaftsflaute das Kfz-Gewerbe. In dieser Gruppe prognostiziere etwa ein Drittel eine schlechte Umsatzentwicklung. DDP