: in aller kürze
Arme Verkäufer
Eine Gehaltssteigerung um 6,5 Prozent für die 26.500 Beschäftigten im Bremer Einzelhandel forderte gestern die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di. Seit zwei Jahren gebe es keinen neuen Tarifvertrag, so ein Ver.di-Sprecher. „Verantwortlich für diese Situation sind die Arbeitgeber, die sich weigern, einen Tarifvertrag mit 7,50 Euro in der untersten Gehaltsgruppe zu unterschreiben.“ Für diese gelte derzeit ein Stundenlohn von 6,56 Euro. „In keinem anderen Bundesland gibt es eine solche Niedriglohngruppe.“ Laut Ver.di erzielten die deutschen Einzelhandelsunternehmen 2007 einen Gewinn von 18,8 Milliarden Euro, verglichen mit dem Jahr 2000 sei dies eine Steigerung um 60 Prozent. 73 Prozent der Beschäftigten im Einzelhandel in Bremen sind Frauen.
Mehr Schulden
Die „Bremer Schuldenuhr“ läuft nach einer Mitteilung des Bunds der Steuerzahler schneller. Weil Bremen die Konjunkturhilfen des Bundes mit 29,5 Millionen Euro gegenfinanzieren müsse und dafür in gleicher Höhe zusätzliche Schulden aufnehme, „rast die Schuldenuhr jetzt mit 22,46 Euro pro Sekunde statt bislang 21,53 Euro“. Für das Jahr 2009 sei einschließlich der 29,5 Millionen Euro mit einer zusätzlichen Verschuldung von 708,5 Millionen Euro zu rechnen. Zum Jahresende 2009 würde die Schuldlast den Rekordwert von 15,9 Milliarden Euro erreichen. Pro EinwohnerIn mache dies 23.260 Euro aus, „im bundesweiten Ländervergleich einsame Spitze“. Der Steuerzahlerbund forderte die Bremer zu mehr Eigenverantwortung auf, um den finanziell überforderten Stadtstaat zu entlasten.
Stinkbomben-Einsatz
Eine Stinkbombe im Parkhaus Pressehaus verursachte am Mittwochabend einen Polizei- und Feuerwehreinsatz. Wegen einer befürchteten undichten Gasleitung wurde das Gebiet weiträumig abgesperrt, das Parkhaus evakuiert. Kurz danach gab die Feuerwehr Entwarnung. Hinweise auf die Bombenleger fand die Polizei keine. taz